Tour de Ruhr- und Windrad-Pionier Dietrich Koch berichtet über seine Elektroautos

In den 80-ern und zu Beginn der 90-er Jahre machte man infolge der sich verschärfenden Energiekrise Gedanken, wie es auch ohne fossile Ressourcen mit der Mobilität weiter gehen könnte. Weil der selbst erzeugte Windstrom bei Netzeinspeisung damals von RWE nur mit 2 bis 4 Pfg./kWh bezahlt wurde, ließ ich einen gebrauchten amerikanischen Vanguard Sebring (2-sitzig, ein Plastik-Auto in der Gestalt eines plumpen Smart) mit wenig kostspieligen Mitteln und neuen Bleibatterien wieder gängig machen. GesaEmobilSo konnte ich die 19 km zur Arbeit täglich beinahe kostenlos, (-: ,  zurücklegen und hatte einen geradezu lukrativen Preis für meinen selbsterzeugten Wind- bzw. Batteriestrom. Nach der Wende 1992 ließ ich einen DDR-Trabbi zum Elektro-Auto umbauen mit einer PV-Anlage auf dem Dach und auf dem Anhänger. OLYMPUS DIGITAL CAMERABei schönem sonnigen Wetter konnte ich damit bei Barcelona einmal eine Strecke von 150 km am Stück zurücklegen.  Zu Hause waren die Strecken allerdings höchstens von der halben Länge. Um die Jahrtausendwende kamen dann von der ausländischen Autoindustrie professionelle Modelle. Ich kaufte einen gebrauchten italienischen „Startlab open“, einen Zweisitzer mit erstaunlichen Fähigkeiten, u.a. Rekuperation. Startlab 2006 Toulouse
Der Nachfolger kam auch aus Italien: ein sportlicher Zweisitzer, der
schnelle Tazzari Zero, erstmalig mit Lithium-Batterie mit bisher (FILEminimizer) DSCF0023
unbekannten Reichweitenleistungen.  2 Jahre später folgte der heutige Peugeot iOn, ein 4-Sitzer, der allen Ansprüchen für ein modernes 4-sitziges Auto mit unglaublicher Antriebsbeschleunigung, beheizbaren Vordersitzen, Klimaanlage, Zentralveriegelung mit Seitenspiegeleinzug usw.usw. genügen kann, nur Kaffee kochen kann er noch nicht. IMG_1635AJe länger man den Peugeot iOn als Elektro-Auto fährt, kommt irgendwann geradezu vollautomatisch die Frage auf: was haben wir Autokunden eigentlich verbrochen, dass man uns seit Jahrzehnten diese klimaschädlichen, technisch extrem aufwändigen und vergleichsweise anzugslahmen Spritschlucker hat aufdrücken können, sodass wir für 100 km ca. 15 € Sprit kaufen müssen, teure KFZ-Steuern, Ölwechsel- und Wartungsgelder auch noch zahlen müssen, während der E-Mobilist 10 Jahre von der KFZ-Steuer befreit ist, so gut wie keine Wartungskosten (außer vermindert für Bremsen) hat und für 2 € Stromgeld (falls der Strom nicht vom Dach kommt) 100 km leise mit Genuss fahren kann. Ich frage mich seit langem: warum wird dieses nur von so wenigen Pionieren verstanden?

Dietrich Koch

Nachgereicht hat Dietrich noch ein Foto von dem von ihm ein Vierteljahr getesteten Ampera, den er als „Krönung“ empfunden hat. DSCI0005[1]klFür lange Strecken ein absolut empfehlenswertes Fahrzeug!

Angehängte Fotos: Vanguard Sebring mit Windstromerzeugung mit Tochter
Gesa, Elektrabbi, Startlab Open, Tazzari Zero, Peugeot iOn

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