Die erste Fahrt mit dem Mitsubishi Outlander PHEV mit Wohnwagen

Unser Gespann - die erste Fahrt mit dem PHEV i.

Unser Gespann – die erste Fahrt mit dem PHEV i.

Da sich vor dem Kauf kein Vorführwagen mit Anhängerkupplung auftreiben ließ, kauften wir in Bezug auf Wohnwagen-Fahrverhalten die Katze im Sack. Wie laut der PHEV bei höchster Generatordrehzahl werden könnte, hatte ich auf scharfer Autobahnfahrt ausprobiert. Der Motor röhrt dann schon deutlich vernehmbar, aber wie oft und wie lange würde das im Wohnwagenbetrieb auftreten? Die zweite ungeklärte Frage war für uns, wie hoch der Verbrauch mit unserem gut 1500 kg schweren Wohnwagen schnellen würde. Außerdem wollten wir probieren, welches Laden bei Streckenfahrten sich als sinnvoll erweist. Der Generator lief auf einer Strecke ohne Berge kaum hörbar leise, lautere Motorgeräusche waren nur bei schnellem Beschleunigen oder bergauf hörbar, ansonsten lief das Auto ruhig, auf gerader Strecke fast immer im Eco-Bereich. Als sehr angenehm erwies sich der Tempomat, mit einer sparsamen Geschwindigkeit von ca. 90 km/h glitten wir durch die Landschaft und schwammen so im LKW-Verkehr ruhig und gelassen mit. Der Verbrauch richtet sich natürlich bei einem Auto mit Range Extender in erster Linie nach dem rein elektrisch gefahrenen Anteil. Der ist bei einem Gespann mit 3,8 t deutlich eingeschränkt, mit mehr als 30 km ist nicht zu rechnen. Ist es also realistisch, auf der Strecke zu laden? Diese Frage kann man getrost mit nein beantworten. Die einzige auf unserer Autobahn-Strecke liegende CHAdeMO-Schnellladesäule war defekt, außerdem durfte man sie mit dem Gespann gar nicht anfahren, nach dem Abkoppeln des Anhängers hätte man sie legal – also in Fahrtrichtung – auch nicht erreichen können. Also kann man diese Variante vergessen, den Zeitverlust nimmt man für 30 km rein elektrisches Fahren nicht in Kauf. Für das Laden auf dem Campingplatz hatten wir unser Ladekabel mit regelbarem Steuergerät („Ziegelstein“) von Bettermann mitgenommen. Das war auch gut so. Auf dem Campingplatz musste unser 50 m-Kabel eingesetzt werden, da der Anschlusskasten weit entfernt lag. Die Steckdose war mit 10 A abgesichert. Um noch genügend Puffer für Kühlschrank, Therme und Beleuchtung zu haben, stellte ich das Steuergerät auf 6 A und schloss das Ladekabel zusammen mit dem Wohnwagen an das Versorgungskabel an. So blieben Kabel und Steckverbindungen kalt, die benötigte Ladezeit wurde mit 11 Stunden angegeben, was uns überhaupt nicht störte. Diese Art des Ladens erwies sich somit als die einzig brauchbare.

Ladesäule bei Nissan-Oldenburg

Ladesäule bei Nissan-Oldenburg

In der Nachbarschaft zum Campingplatz in Oldenburg gibt es einen Nissan-Händler mit CHAdeMO-Ladesäule. Während der Geschäftszeit konnten wir dort laden, allerdings sind die Einfahrt und der Ladeplatz für ein Gespann ungeeignet. Die Ladesäule musste zunächst eingeschaltet und dann vom Betreiber mittels Codenummer freigeschaltet werden. Mit 50 A und 324 V, also ca. 16 kW, wurde der Akku in 20 Min. auf angezeigte 79 % geladen. Die Gespräche in der Ladezeit waren nett, der Strom kostenlos, aber so richtig gelohnt hat sich der Aufwand nicht.

Gleichstrom, 50 A, 324 V.

Gleichstrom, 50 A, 324 V.

Die Verbrauchsanzeige war bei diesem Ladeverhalten sehr unterschiedlich, hat aber trotz seltener Ladung (batterieelektrische Fahrten unter 50 %) die 8 l auf 100 km nie überschritten, der gemessene Verbrauch lag bei kombinierten Fahrten mit und ohne Wohnwagen zwischen 5 und 7 Liter. Damit bin ich nicht unzufrieden. Das Anhängerfahren mit dem PHEV bleibt ein Kompromiss, mit Autogas wie früher oder gar mit einem Diesel-Zugfahrzeug würde ich womöglich günstiger fahren. Aber ich und Diesel – das geht ja gar nicht! Hätte ich den Test vor dem Kauf gemacht, ich hätte das Auto trotz aller Einschränkungen gekauft.

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7 Antworten zu Die erste Fahrt mit dem Mitsubishi Outlander PHEV mit Wohnwagen

  1. Reiner Roger Lausberg sagt:

    Guten Tag ,

    mit großen Interesse habe ich den Bericht zu Outlander PHEV mit Wohnwagen gelesen.
    Dankeschön.
    Ich stehe an der Schwelle zur Kaufentscheidung , wahrscheinlich der PLUS-Version MJ 2017.
    Meine Sorgen und Fragen hinsichtlich Leistung und Verbrauch bei Fern- und Bergfahrten mit Wohnanhänger sind da.
    Der vorstehende Bericht beantwortet einige meiner Fragen und löst neue Fragen aus.
    5 – 8 L Kraftstoff im gemischten Betrieb mit Anhänger auf Strecke erscheinen mir wenig. Ich fahre derzeit einen Ford Kuga 4×4 und komme bei Überlandfahrten auf 9 – 10 L .
    Gibt es zwischenzeitlich diesbezügliche Langstreckenerfahrung (300 – 500km Autobahn/Tag) oder Erkenntnisse aus Bergfahrten mit Wowa.
    Das würde mich sehr interessieren. Auch praxisbezogene Einschätzung wären schon hilfreich für mich.
    Ich freue mich auf eine Antwort und bedanke mich nochmals im Voraus.

    Mit freundlichen Grüßen
    Reiner Lausberg

  2. Volker Klecok sagt:

    Hallo,
    wir haben uns im Sommer 2016 einen neuen PHEV Top gekauft. Wir sind mit unserem Adria UP502 (2,30 m Breite, 1500kg Anhängelast und 75kg Stützlast = Volllast) von Berlin bis Südfrankreich gefahren. Die Fahrt war . Der Verbrauch lag bei ca. 10 l Super. Die Fahrt im Charge-Modus war die beste Variante. Durch die Nutzung der Rekuperationsstufen konnte zudem beim Bergabfahren „getankt“ werden. Das Drehmoment ist durch den elektrischen Antrieb mehr als überzeugend. Aufgrund der verbesserten Schalisolierung ist der Motor im Vergleich zum vorher gefahrenen Diesel deutlich leiser.
    Unsere Nachbarn auf den Campingplatz ⛺️ haben bei der „ruhigen“ Rangiererei gestaunt. Die Campingplätze haben in der Regel entspannt Strom gegeben (bei moderaten Tarifen). Nur ein Campingplatz mit ÖkoSiegel in der Nähe von Freiburg hat uns seinen „reinen“ AKW Strom für 70 Cent pro Kilowattstunde verkauft. War aber die hässliche Ausnahme.

    Der Outlander PHEV ist ein sehr solides Zugfahrzeug. Wir sind froh diesen Wagen gekauft zu haben und tanken überwiegend vor der Haustür. Übrigens stimmen die Angaben zum Verbrauch (Strom) und sind bei moderater Fahrweise häufig erreichbar.
    Wir haben uns nun einen neuen Nova GL gekauft und den PHEV aufgelastet. Die Fahrleistungen (Fahrverhalten, Verbrauch und Geräusch) sind überzeugend. In der Stadt mit sauberen Öko Strom und über Land mit Gespann und gutem Gefühl bei akzeptablen Verbrauch. Übrigens ist die elektronische Standheizung unübertroffen Leistungsstark und die programmierbare Klimaanlage im Sommer ein Traum und Luxus pur. Ich hoffe dieses Konzept setzt sich weiter durch.

    Saubere Grüße aus Berlin
    Volker

    • Thomas Kammann sagt:

      Was heißt aufgelastet? Was musst du da gemacht werden, wie waren die Kosten die damit verbunden sind und welches Ergebnis ging daraus hervor?

      Gruß Thomas Kammann

    • Jochen Klotz sagt:

      Hallo, ich interessiere mich für die Auflastung des PHEV, kann aber im Netz nichts konkretes darüberfinden. Von wo hast Du denn das Gutachten, mussten Umbauten vorgenommen werden?
      Gruß Jochen

  3. Frank sagt:

    Unser Outlander PHEV ist vom Frühjahr 2014. Der Fendt-Wohnwagen ist ca. 1,5 t schwer. Auf dem Weg zu seinem Abstellplatz zu Hause ist eine steile Auffahrt mit Schotterrasen zu absolvieren. Mit Mercedes 4matic war das immer ein Problem. Der Outlander zieht mit der Kraft der e-Motore den Hänger locker hoch, selbst wenn es feucht ist.

    Die hier schon genannten Verbräuche kann ich bestätigen. Auf Langstrecke mit Hänger sind um 10 l/100 km notwendig, da nirgends Lademöglichkeiten für Anhängerfahrzeuge existieren. Ich nutze dann ab 80 % Ladestand den Save-Mode. So kann rekuperiert werden und bei Anstiegen können sich die e-Motore genügend Saft aus dem Akku ziehen, der dann bei Flach- oder Gefällestrecken wieder nachgeladen wird. Auf Langstrecke ist es super bequem, mit dem Abstandsregel-Tempomat hinter Lkw herzufahren. Das spart auch eine Menge Sprit, wenn der Lkw ebenfalls mit Tempomat, also gleichmäßiger Geschwindigkeit fährt. Dann sind Verbräuche auch unterhalb von 10 l/100 km möglich.

    Nach 65000 km liegt übrigens der Gesamtdurchschnittsverbrauch durch häufiges lokal rein elektrisches Fahren bei nur 3,5 l/100 km. Der Strom kommt von eigener PV-Anlage, im Winter vom BHKW. Defekte bisher: Keine

  4. wolfgang sagt:

    Hallo, also ich könnte mal einen Bericht vom PHEV Bj 2017 und Wohnwagenbetrieb mit Steigung bis 8 – 15 % und 5 Stunden Fahrt abgeben.

  5. Wolfgang sagt:

    Also voll geladen und betankt ging die Fahrt los. Natürlich hatte der Anhänger 1200 kg .
    Die Batterieladung sank natürlich viel schneller als ohne WOWA betrieb. da komm man auf der Geraden Strecke nur 10km. Es war im Sommer bei 30 Grad Aussentemp. ich wollte die Ladung bei 60% mit der SAVE _Taste sperren, damit ich für div. Bergfahrten was übrig hatte. Doch leider hat mein PHEV diese Batt-Spg. schon beim Normalen Autobahnfahren verbraucht, obwohl ich auf „SAVE“ gedrückt hatte. Das hat mich schon mal etwas geärgert. Ich war dann mit der „Charge“ Taste für die nächsten 3 Stunden unterwegs um halbwegs Batteriespg. reinzubekommen. Das Problem war vermutlich dann , das die Batterieumgebung zu Warm wurde und das Auto gemeint hat ich lade die Batterie jetzt nicht mehr, weil sie schon zu warm ist. Dann bin ich zur Pass-Straße Obertauern gekommen von der Schladminger Seite….hatte natürlich nur noch den Benziner 120 Ps zur Verfügung und teilw. 15% Steigung mit durchschnittlich 9% Steigung. Das waren einige Kehren und steil rauf. Der Motor heulte so laut auf während der Fahrt, ich dachte die Kolben kommen raus. teil. nur 10km Geschwindigkeit….. das Getriebe wurd dann auch noch warm und im Display von PHEV kam eine SCHILDKRÖTE. Da ging echt nicht mehr viel…..Ich dachte das schaffe ich nie bis rauf …… bin dann mal zur Seite auf einen Parkplatz und habe den Motor auf Stand laufen lassen……..für 10 min. Am liebsten hätte ich meinen Honda CRV 140 PS Diesel angehängt. Natürlich war schon alles warm und überhitzt aber hätte ich vorm Berg 2 Stunden das Auto abkühlen lassen sollen.
    Irgendwann nach Schrittgeschwindigkeit war ich dann über dem Pass und bin dann Bergab gefahren. Man glaub halt ich lade einfach rein mit CHarge und geht schon…..da täuscht man sich….wenn die Batterieumgebung zu warm wird , dann ladet der nix rein, sonst würde die Batterie überhitzen….aber genau dann beim Bergauf würde ich die Batteriespg. abrufen wollen.
    Im Lungau angekommen war ich dann 2 Tage bei 10 Grad Aussentemp. am Campingplatz….. nach den 2 tagen bin ich dann natürlich alles abgekühlt über die Tauernautobahn nach Salzburg weiter…..Batterie vom Auto war leer weil ich keine Möglichkeit hatte diese zu laden. Aber das war diesmal kein Problem, da kalte Aussentemp. und noch keine 3 St. unterwegs. Obwohl auch teilw. Bergauf Richtung Salzburg auf der Autobahn, konnte ich den PHEV mit CHARGE Modi laden und war auch kein Problem. Das Gespann fuhr sich gut……Meine Befürchtung, wieder keine Akkuladung zu schaffen bzw. irgendwo mit Schritt-Tempo und heulendem Motor blieb aus. Ich weiß nur das bei hohen Aussentemp. und langer Fahrt mit dem WOWA und dann noch einen Pass zu überqueren nicht gut ist für den 120PS PHEV. Würde ich so nicht mehr machen. Am liebsten hätte ich den PHEV vom Berg gestossen so angefressen war ich bei der Hinfahrt weil ich mit heulendem Motor und Schneckentempo für Schaulustige Spaziergänger ein Lachnummer war. Da hätte ich mir einen 160 PS Diesel Outlander gewunschen.
    Ich hoffe heuer geht es mir besser bei der Ausfahrt mit dem WOWA. Ich werde in Zukunft keine steilen Pässe (Wie Obertauern) überqueren.
    Ich stell mir halt vor ich Save die Spg. bis kurz vor kurzen Steigungen und schalte dann die Batterie sprich E-Motoren mit (SAVE /aufheben) dazu. Aber leider geht das nicht immer….da kommt es auf temperaturen usw. an…….vielleicht hat jemd. eine Idee wie man den PHEV mit WOWA fahren soll.

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