Solarchallenge-Münsterland führte zur Mähdrescherstadt Harsewinkel

30 kleine Elektroautos vor einem riesigen Mähdrescher: Besuch bei Claas

Lüdinghausen.  Am vergangenen Wochenende ging die Solarchallenge Münsterland zum zwölften Mal in Lüdinghausen an den Start. Am Freitagnachmittag trafen etwa 30 Elektrofahrzeuge auf dem Schulhof des Gymnasium Canisianum ein. Alle Kategorien von Elektroautos waren vertreten, vom kleinen dreirädrigen Kabinenroller, wie er auch vom Sunny-Cani-Team immer noch genutzt wird, bis zur Luxuslimousine Tesla Model S. Gleich drei neue Opel Ampera-e waren zu sehen, die alle aus dem Autohaus Rüschkamp stammen und mit einer Reichweite von an die 500 km punkten. Ein echter Hingucker war auch das Solarfahrzeug vom Solarcar-Team der Hochschule Bochum, das bekannt ist durch regelmäßige Teilnahme der berühmten Solarchallenge in Australien und einer Erdumrundung nur mit der Kraft der Sonne.

Zahlreiche Bürger/innen waren der Einladung zur Besichtigung auf dem Canihof gefolgt. Beim Pizzaessen in der Mensa kamen die Elektrofahrer aus NRW, die sich größtenteils schon seit Jahren kennen, miteinander ins Gespräch. Fast alle fahren bereits ihr zweites oder drittes Elektroauto, da kann man von abenteuerlichen Erlebnissen aus der Pionierzeit der Elektromobilität erzählen

und sich gegenseitig über Erfahrungen mit den neuen Fahrzeugen berichten. Zahlreiche dicke Stromleitungen hatte Hausmeister Thomas Hols auf den provisorischen E-Parkplatz hinter der Schule gelegt, damit die Fahrzeuge am nächsten Morgen wieder mit vollen Akkus starten konnten.

Die Rundfahrt am Samstag hatte der E-Pionier Josef Busch aus Vreden-Lünten organisiert, Ziel war  die riesige Mähdrescher-Fabrik Claas in Harsewinkel. Da Claas die Elektroautos nicht mit Strom versorgen wollte, hatten die benachbarten Stadtwerke eine Halle bereit gestellt, wo die Fahrzeuge Strom für die Rückfahrt tanken konnten. Nach einem Einführungsvortrag von dem ehemaligen Claas-Mitarbeiter Alfons Robert und einem Film über die Geschichte des weltweit erfolgreichen Familienbetriebes begann eine spannende Führung durch den laufenden Betrieb. Die Technik-affinen Elektroauto-Pioniere waren von den riesigen Ackerfahrzeugen, die voll gestopft sind mit modernster Steuerelektronik, sehr beeindruckt. Vom Aufnehmen der Erntepflanzen bis zum geregelten Befüllen der Anhänger mit der Ernte und dem Wiederausbringen des biologischen Düngers auf das abgeerntete Feld passiert alles GPS-gesteuert zentimetergenau. Nach der Führung ging es ins Heimathaus, wo der Heimatverein den hungrigen und durstigen Teilnehmern warme Suppen und kalte Getränke servierte. Michael Hönsch vom Vorstand der Genossenschaft Sonnenwende – Bürgerenergie Harsewinkel, selbst Elektrofahrer, berichtete kurz von seiner Tätigkeit und lud die Teilnehmer anschließend in die Sägemühle Meier Osthoff ein. Dort zeigte der Förderverein nicht nur das wieder instandgesetzte Sägewerk, sondern auch die Turbine, die jetzt zusätzlich mit der Wasserkraft auch noch einen Generator antreibt. Nach dem Kaffeetrinken am Kloster Marienfeld fuhren die E-Auto-Enthusiasten zurück zum Cani, wo Lukas Nacke und Fabian Pellmann vom veranstaltenden EL-Team Münsterland den Grillabend vorbereitet hatten. Gut gesättigt wurde bis tief in die laue Frühlingsnacht über „Watt ihr Volt“ geklönt. Nach leckerem Frühstücksbuffet in der gastgebenden Schule fand die gelungene Solarchallenge schließlich in Nordkirchen bei Natureis und Waffeln ihren Ausklang. www.el-team-muensterland.de

Bildergalerie:

Fotos von Michael Hönsch:

WN vom 17.4.18

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