Lüdinghausen. Zum 13. Mal fand von Lüdinghausen aus die Solarchallenge Münsterland statt. Manche der Elektroautofahrer fahren schon seit mehr als 2 Jahrzehnten Elektroautos. Vom zeitaufwändigen Bastelhobby mit kleinen Autos mit einer Reichweite von um die 50 km hat sich das Fahren mit Strom in den vergangenen 20 Jahren zur alltagstauglichen Individualmobilität mit Reichweiten von mehr als 500 km entwickelt. Die alten und neuen Enthusiasten fahren ihre elektrisch angetriebenen Autos mit großer Leidenschaft und haben sich bei solchen Treffen immer viel zu erzählen von den alten Bastelzeiten mit vielen Pannen und Problembewältigungen bei den früheren Rallyes bis hin zum Fachsimpeln über die hochaktuellen Elektroautos. Als Star in der Szene gilt der bisher unübertroffene Tesla, was die Leistungsfähigkeit und die Schritte hin zum autonomen Fahren betrifft. Thorsten Elixmann, der bisher einen selbst umgebauten uralten Peugeot fuhr und damit schon etliche Preise eingefahren hat, kam in diesem Jahr mit einem nagelneuen Tesla Model 3 nach Lüdinghausen und führte begeistert vor, was ein solches Auto schon jetzt autonom leisten kann. Ziel der diesjährigen Rallye war der Museumsbahnhof in Metelen. Hier wollten die Elektroautofahrer Draisine mit Muskelkraft und eine uralte Diesellok, die heute mit Pflanzenöl betrieben wird, fahren. Die Eisenbahnfreunde in Metelen hatten ihr Dieselross in diesem Jahr jedoch noch nicht angeworfen, die gute alte Lok wollte einfach nicht anspringen. Die Techniker der Elektroautos legten gemeinsam mit den Hobby-Lokomotiv-Führern Hand an, und nach über einer Stunde führte die Gemeinschaftsaktion zum Erfolg, mit großem Getöse und nach Pommes stinkender Rauchentwicklung drehte sich der alte Dieselmotor, und die Probefahrten konnten beginnen. Der diensthabende Lokführer machte selbstverständlich auch eine Testfahrt mit einem nagelneuen Elektroauto. Bernd Lieneweg, einer der Organisatoren der Solarchallenge, stellte fest: „Die Eisenbahnfreunde sind genauso verrückt wie wir, nur anders!“ Die Fahrer der abgasfreien Elektroautos ließen es sich nicht nehmen, ihr Erinnerungsfoto der Rallye vor und auf der stinkenden Diesellok zu machen. Dann ging es weiter zu einem anderen Enthusiasten mit großer Leidenschaft für sein Hobby. In Altenberge betreibt Witold Wylezol vom Kulturforum Arte ein kleines Observatorium, genannt „Horus-Auge“. Er hat es in vielen Jahren selbst gebaut und mit einer Technik ausgestattet, die keine Wünsche eines Hobby-Astronomen offen lässt. Die Stromfahrer beziehen bekanntlich ihre Energie letztlich alle von der Sonne, so waren sie begeistert, ihren mit Kernfusion arbeitenden Stern durch ein Teleskop zu betrachten, das zur Sonnenbeobachtung mit einem entsprechenden Filter ausgestattet ist. Die Sonne war am Samstag aber sehr ruhig, die gewaltigen Explosionen, die man mit einem solchen Teleskop sehr gut sehen kann, hatten eine Arbeitspause eingelegt. Nach dem Laden mit Sonnenstrom und dem Genuss von Kaffee und selbst gebackenem Kuchen ging es zurück zum Basislager am Cani in Lüdinghausen, wo Lukas Nacke und Fabian Pellmann vom EL-Team Münsterland den Grill schon „angeschmissen“ hatten. Thomas Hols vom gastgebenden Sunny-Cani-Team hatte nicht nur Strom für alle Autos, sondern auch reichlich kalte Getränke organisiert, so dass der Abend feucht- fröhlich zu Ende ging. Alle Beteiligten waren von der Gastfreundschaft des Gymnasium Canisianum begeistert. Besonders lobend erwähnt werden muss noch das Frühstücks-Buffet in der Cani-Mensa, das in der Szene der von Rallye zu Rallye tingelnden Elektro-Auto-Enthusiasten als einzigartig eingestuft wird. Da die Sonne es bis zum Schluss sehr gut meinte und man nur einen „Plattfuß“ zu beklagen hatte, wird die 13. Solarchallenge Münsterland als besonders gelungen in die Chronik eingehen. www.el-team-muensterland.de
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