- Manche Berichte sind einfach zu schön, um vergessen zu werden. Im Speicher fand ich diesen, der vermutlich von Stephan stammt. Die Geschichte ist gerade einmal gut 15 Jahre her, aber im Bereich Elektromobilität ist so viel passiert, dass man es heute fast schon unwirklich findet. Wenn ihr Ähnliches berichten möchtet, schreibt es in den Kommentar oder mir direkt. Auch die alte ISOR-website geistert noch durchs Netz und beschreibt historisch die Leistung von Arnold und Gerd. www.isor-portal.de
- Enno, von dem in dem Bericht viel die Rede ist, plant 2023 übrigens ein Treffen In Ritterhude. Im Gespräch ist das Wochenende vom 7. bis 9. Juli. Ziel soll Bremerhaven sein.
Randers 2007
Hin und zurück
Von Aachen nach Randers zum Ellert-Festival
Wer schon einmal eine größere Tour mit dem Elektrofahrzeug unternommen hat, der weiß, dass die Erlebnisdichte bei einer solchen Fahrt unglaublich hoch ist. Bei diesem Bericht wird es erscheinen, als hätte ich jede Kleinigkeit beschrieben, ist aber nicht so. Möglicherweise wäre es ausreichend gewesen, nur ein paar kleine Anekdoten aus der Gesamtreise zu beschreiben, anstatt einen chronologischen Gesamtabriss der Tour darzustellen. Habe mich anders entschieden. Zumindest für die Mitfahrer und Beteiligten kann es damit auch noch nach Jahren als Erinnerungsstütze dienen.
Hier jedenfalls ist „dat janze!“
1 Planung:
Bereits seit 2006 gab es die Hoffnung, dass es zum 20-jährigen Bestehen des CityEl eine Geburtstagsveranstaltung geben könnte. Als sich nach der Euregiotour 2006 in Aachen abzeichnete, dass die Dänen eine solche Veranstaltung vorhätten, begannen die Planungen für die Dänemarkfahrt.
Zu viel Urlaub sollte nicht geopfert werden müssen, aber stressig durfte es auch nicht werden. Das führte schließlich zu einer 7-tägigen Anfahrplanung. So ergab sich die Möglichkeit, Ruhetage einzuschieben. Bei der Langstreckenfahrt 2004 hatten wir damit gute Erfahrungen gemacht.
Für die Strecke von Aachen bis nach Bremen brauchte ich nur auf die bewährten Halte zurückzugreifen und habe diese der Reihe nach abgefragt. Enno und Thomic mussten dran glauben, als ich die Abschnitte Bremen – Hamburg bzw. Hamburg – dänische Grenze betrachtete.
Nun folgte der vermeintlich schwierigste Teil: Die Strecke in Dänemark. Dazu mailte ich Palle in Dänemark an, nachdem mir Carlo dessen Erreichbarkeit mitgeteilt hatte. Palle ist der Generalimporteur des CityEl für Dänemark. Er wiederum nannte mir Bo Hermannsen als Ansprechpartner. Die Kommunikation erfolgte nun in englisch. Bo legte mir innerhalb von zwei Tagen eine fertige Planung für die Ladehalte in Dänemark vor! Zwar mussten wir noch ein wenig warten, bis sicher war, dass wir Drehstrom erhalten würden, aber die Grundsatzplanung blieb erhalten.
Der einzige, aber entscheidende Fehler bestand darin, dass ich Dänemark als ein insgesamt flaches Land ansah, in dem Streckenabschnitte von 50 – 55 Kilometern kein Problem darstellen würden. Dafür sollten wir alle büßen!
2 Vorbereitungen
Ein paar Worte zum „Team“:
Chris aus Münster mit seinem Twike war kurz vorher noch bei seinem Twike-Händler gewesen, um neue Akkus einbauen zu lassen. Das Twike selber ist jüngeren Datums, so dass hier mit keinerlei Problemen zu rechnen war. Harry nutzt seinen El täglich für die Fahrten von und zur Arbeit und hegt und pflegt es. Was soll außerdem bei einem El nach 16 Jahren schon kaputt gehen?
Carlo hat seinen Ur-El (Bj. 1987) mit NiCd-Akkus und mit Kettenantrieb ausgestattet. Die Übersetzung war nicht optimal. Carlo ersetzte sie, so dass das Ur-El zwar langsamer werden würde, aber der Motor dafür in einem besseren Drehzahlbereich arbeiten würde. Der Motor dreht nun besser; eine Reduzierung der Endgeschwindigkeit liegt nicht vor.
Mein El hatte die letzten Jahre nur rumgestanden, weil ich aus
Bequemlichkeitsgründen den CityStromer genutzt hatte. Nun gab es einiges zu tun: Aus der Geräuschentwicklung war klar, dass der Antriebsriemen zu lose war und ersetzt werden musste. Der Riemen war zwar zu lose, aber das Ersetzen reduzierte die Geräusche nicht.
Bei der Fahrt zu einem unserer Stammtische brach ein Gewinde des rechten Sinterblockes aus und mein El stand schlagartig. Die erste Schraube hatte sich schon vorher irgendwann verabschiedet. Der Fehler wurde dank tatkräftiger Vereinshilfe noch an diesem Abend behoben. Den linken Block habe ich in den Folgetagen ersetzt.
Die Batterien waren auch im Eimer. Hatte ein wenig mit offenen NiCd-Zellen experimentiert, war aber nicht das Wahre. Carlo bot mir an, alte 120 Ah-Akkus von Effekta zu reaktivieren. Diese baute ich ein und hoffte, dass alles gut gehen würde. So ein richtiger Test und Einfahren war nicht möglich, da ich noch ein paar Tage im Krankenhaus verbringen durfte und froh war, dass ich zu Fahrtbeginn wieder auf den Beinen war.
Im Nachhinein kann ich auch locker behaupten, dass ich davon überzeugt war, dass mein El mich nicht im Stich lassen würde. (Hier steht kein Name, ich denke, dass Stephan der Autor ist.)