Bild vergrößernWer zahlt wie viel und wofür? Der Eigenverbrauch der Stromerzeuger wird künftig zur Finanzierung des Ökostroms herangezogen. – Foto: picture alliance / dpa
Meseberger Beschlüsse zur Finanzierung des Ökostroms gehen über den Koalitionsvertrag hinaus.
Berlin – Die Widerstände gegen die Wende der Energiewende werden größer. Industriegewerkschaften reagierten am Donnerstag auf die Beschlüsse der Regierungsklausur in Meseberg in dramatischen Tönen. „EEG-Reform gefährdet Investitionen und Arbeitsplätze“, schrieb die IG Metall mit Blick auf die Deckelung des Ausbaus der Windenergie.
Bereits seit 2009 fördert das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) unter dem Label „Modellregion für Elektromobilität“ Projekte für eine zukunftsfähige Mobilität. Seit Ende 2011 befindet sich das Programm in seiner zweiten Phase. Im Rahmen dieser Projekte werden Fahrzeuge, Infrastruktur und Geschäftsmodelle erprobt. Um den Aufbau einer Infrastruktur und die Verankerung der Elektromobilität im Alltag voranzubringen, steht im Zentrum der Gedanke einer nachhaltigen Mobilität für unsere Gesellschaft. Die jeweiligen Modellregionen widmen sich mit unterschiedlichen Ansätzen und Schwerpunkten diesen Themen. Acht deutsche Modellregionen wurden seitdem gefördert. Die regionale Projektleitstelle für die Modellregion Rhein-Ruhr hat ihren Sitz bei der EnergieAgentur.NRW. Auf diese Weise ist eine optimale gegenseitige Ergänzung in den Bereichen Mobilität, zukunftsfähige Antriebstechnologien und nachhaltige Energieerzeugung sichergestellt. In Nordrhein-Westfalen ist mit der Plattform „Elektromobilität.NRW“ ein starkes Instrument geschaffen worden, um die umfassenden Aktivitäten des Landes NRW zu Forschung und Entwicklung für Elektromobilität zu bündeln.
„Die im Koalitionsvertrag verabredete Energiepolitik wird die steigenden Strompreise nicht eindämmen können …
Mit einer planwirtschaftlich anmutenden Festsetzung von Ausbaustandorten für Windkraft wird der dringend benötigte Kurswechsel in der Energiepolitik weiter in die Zukunft verschoben. Die vorgelegten Studienergebnisse untermauern dagegen unsere Forderung nach einer dezentralen Energiewende.“
Keine Reichweite, viel zu teuer und wo kann man überhaupt tanken? Elektroautos haben in Deutschland keine große Lobby. Autohändler wie Thomas Bruss aus Wuppertal waren sich lange sicher: „Elektroautos will kein Schwein haben“.
Auch für Danica Dannenberg und Nino Zeidler waren E-Autos bis vor einigen Monaten ganz weit weg: Aber als der bekennende „PS-Fan“ Nino zum ersten Mal einen E-Flitzer testete, war es geschehen: Beschleunigung, Spaß am Fahren – das überzeugte auch seine Frau. Jetzt sagt sie: „Autofahren kann ja sogar Spaß machen – besonders, wenn ich mal wieder einen BMW an der Ampel stehen lasse“.
Mal umsteigen, nur zur Probe! Statt mit dem herkömmlichen Auto sind Autofahrer im Rahmen der E-Cross Germany vier Etappen lang mit dem Elektrofahrzeug unterwegs – von Aachen bis Bielefeld.
Akzeptanz ist gerade für Technologien und Konzepte bisweilen eine hohe Hürde. Eigenes Erleben und Anwenden kann da Abhilfe schaffen. Das gilt umso mehr für ein emotional besetztes Thema wie die Mobilität. Mit Batterie zu fahren bedeutet nicht nur bewusstes Einplanen einer begrenzten Reichweite, sondern auch die Berücksichtigung der Auf- und Nachladezeit, die je nach Technologie eine bis drei Stunden beanspruchen kann. Im Rahmend der Rallyes E-Cross Germany, die von der Bielefelder Initiative „Klimawoche NRW“ durchgeführt wurde, konnten Autofahrer das alles mal ausgiebig testen.
Energiewende paradox
Stromproduktion aus Braunkohle boomt
DPA
Milliarden fließen in die Energiewende – derweil stellen die deutschen Versorger paradoxe Rekorde auf: RWE und Co. haben im vergangenen Jahr fast so viel Strom aus Braunkohle produziert wie 1990. Damals verpesteten noch DDR-Meiler die Luft.
Berlin – Trotz der milliardenschweren Förderung erneuerbarer Energien ist die klimaschädliche Stromproduktion aus Braunkohle 2013 in Deutschland auf den höchsten Wert seit 1990 geklettert. Das geht aus vorläufigen Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen hervor. Demnach wurden 2013 über 162 Milliarden Kilowattstunden Strom in Braunkohlekraftwerken erzeugt – 1990, als noch viele alte DDR-Meiler liefen, waren es knapp 171 Milliarden Kilowattstunden. Besonders im Rheinland und in der Lausitz wird der Strom aus Braunkohle produziert.
Trotz eines Ökostromanteils von inzwischen knapp 25 Prozent wird mit einem erneut gestiegenen CO2-Ausstoß in Deutschland gerechnet. Das könnte allerdings auch auf die gestiegene Stromproduktion aus Steinkohle zurück zu führen sein.
Denza are aiming to become the Chinese version of Tesla with the introduction of a new circa 400,000RMB luxury EV for the Chinese market, and eventually international market.
The Denza is of course being produced via a joint venture between BYD and Daimler with both parties having a strong input on the design and development as well as electrical engineering aspects of the new model range.
Er sieht aus wie eine halbe Portion, dabei ist er cleverer als viele Luxuswagen. Der elektrisch angetriebene Honda Micro Commuter soll individuelle Mobilität auch da ermöglichen, wo sonst Stillstand herrscht. Und alleine einparken kann er auch.
Honda
Frauen und Parken? Über derart dumme Vorurteile lächelt die junge Japanerin nur. Dann zieht sie einen Tabletcomputer aus der Handtasche, fingert ein bisschen auf dem Touchscreen herum – und schon surrt ein Auto aus der engen Lücke und stellt sich zur Abfahrt bereit. Noch ein Lächeln, einsteigen und schon ist die Frau weg.
Das Auto? ist natürlich kein gewöhnliches Modell, sondern ein Prototyp des Honda Micro Commuter, eines elektrisch angetriebenen Kleinstwagens, mit dem die japanische Marke dem Verkehrskollaps in den Großstädten begegnen will.
Auf dem Papier könnte das Jahr 2014 den Durchbruch für deutsche Elektroautos bringen. Mit Volkswagen und Daimler bringen gleich zwei Autobauer mit Golf und B-Klasse Elektroversionen ihrer Verkaufsschlager auf den Markt. Und BMW produziert bereits seit November den Kompaktwagen i3 in Serie. Aber ob die Deutschen damit wirklich in den Wettstreit um die Vorherrschaft in der E-Mobilität eingreifen wollen, ist bei Experten umstritten. Elektroautos könnten auch einfach nur ein Mittel zum Zweck sein.
„Wir glauben nicht, dass deutlich mehr Fahrzeuge verkauft werden als notwendig“, sagt etwa Wolfgang Bernhart vom Beratungsunternehmen Roland Berger. „Sondern nur genügend Stück, damit die Hersteller ihre jeweiligen CO2-Ziele in der EU erreichen.“ Auch Stefan Bratzel von der FH Bergisch Gladbach ist der Ansicht, dass sich kein Autobauer zu weit aus dem Fenster lehnen will. Sollte die Nachfrage überraschend stark zulegen, würden die Hersteller zwar darauf reagieren, sagt er. „Ansonsten geht es zunächst aber darum, möglichst wenig Geld zu verlieren.“
Elektroautos in Deutschland
Quelle: Mercedes-Benz
Mercedes-Benz B-Klasse Electric Drive
Quelle: Mercedes-Benz
Mercedes-Benz B-Klasse Electric Drive
Quelle: Smart
Smart fortwo electric drive
Dient die E-Mobilität also vorwiegend dem Schönfärben von Umwelt-Bilanzen? Schließlich dürfen Neuwagen in der EU ab 2021 im Schnitt nur noch 95 Gramm CO2 je Kilometer ausstoßen. Dabei können die Hersteller ihre tatsächlichen Werte mit speziellen Boni für Elektroautos um einige Gramm drücken.